Publié le 25 juillet 2023
Feuchtgebiete im Einzugsgebiet der Syr
Feuchtgebiete haben aufgrund hoher Grundwasserstände, durch stauende Bodenschichten oder auch durch die Nähe zu Oberflächengewässern oder Quellen nasse Bedingungen. Ein Großteil der nassen Standorte im Syr-Einzugsgebiet ist im Laufe der Jahrzehnte trocken gelegt worden.
Feuchtgebiete im Einzugsgebiet der Syr
Feuchtgebiete haben aufgrund hoher Grundwasserstände, durch stauende Bodenschichten oder auch durch die Nähe zu Oberflächengewässern oder Quellen nasse Bedingungen. Ein Großteil der nassen Standorte im Syr-Einzugsgebiet ist im Laufe der Jahrzehnte trocken gelegt worden. Dennoch gibt es noch einige sehr interessante Feuchtgebiete in dieser Region, die durch eine angepasste, nachhaltige Nutzung geschützt und erhalten werden.
Was ist charakteristisch für Feuchtgebiete?
Feuchtgebiete sind ökologische Hotspots. Hier herrschen durch den Faktor Wasser bedingt spezielle Verhältnisse, so daß diese Flächen von „Spezialisten“ besiedelt werden. Darüber hinaus werden solche Standorte gar nicht oder auch nur sehr begrenzt genutzt, was für ungestörte bzw. naturnahe Situationen führt, mit einer entsprechenden Ausstattung an Pflanzen- und Tierarten. Hier herrschen ideale Lebensbedingungen für Wasserorganismen, Insekten und Amphibien. Außerdem werden Feuchtgebiete vor allem von Vögeln als Rast- und Brutplatz besetzt.
Wo liegen die bedeutenden Feuchtgebiete im Syr-Einzugsgebiet?
Bekannt sind sicherlich die Schlammwiss und das Mensder Brill in der Syr-Aue zwischen Schuttrange und Roodt/Syr gelegen. Hier befinden sich über 41 ha Feuchtbiotope, die sowohl unter nationalem als auch europäischem Schutzstatus stehen. In enger Verzahnung mit Sumpfdotter-Blumenwiesen, Pfeifengraswiesen, Groß- und Kleinseggenrieden und offenen Wasserflächen liegt hier mit 24,4 ha das landesweit größte zusammenhängende Schilfgebiet.
Ein weiteres bedeutendes Feuchtgebiet liegt unterhalb von Neihaisgen: das Naturschutzreservat Birelergronn. Neben Schilfröhricht und Verlandungsbereichen ehemaliger Weiher wird das Bachtal umrahmt von 6,6ha Weichholzaue.
Ein großes, zusammenhängendes Schilfröhricht von 11,5ha befindet sich entlang des Beidlerbaach oberhalb von Brouch. Die Fläche ist komplett ausgezäunt, da sie im geschützten Territorium der RTL-Radiomasten liegt.
Ein vielseitiges Mosaik mit verschiedenen nassen Biotopflächen liegt entlang des Jansbaach unterhalb der Ortschaft Hemstal. Insgesamt kommt das Gebiet auf rund 6,8ha Sumpfdotter-Blumenwiesen, Schilfröhricht und auch Kleinseggenparzellen.
Zwischen Bech und Berbourg verläuft der Sauerbaach, wo sich im weiten Auetal 6,8ha Feuchtwiesen und Schilfbestände befinden. Von diesem weit gezogenen, intakten Retentionsraum profitiert die Gemeinde Berbourg bei Starkregenereignissen und wird vor Überschwemmungen in der Ortschaft geschützt.
Die drei letztgenannten Feuchtgebiete sind im europäischen Netzwerk Natura 2000 integriert.
Das Gewässernetz des Syr-Einzugsgebietes umfasst insgesamt 280km Fließgewässer. Intakte, naturnahe Fließgewässer haben eine Anbindung an die Parzellen im Gewässerumfeld. Je nach Fließdynamik, Wetterlage und Jahreszeit kommt es zu feuchten, nassen bis hin zu überflutenden Verhältnissen. Viele kleinere und größere Hochstaudensäume entlang des Gewässernetzes ergänzen das Gesamtinventar an Nassstandorten.
Feuchtgebiete schützen!
Noch immer ist der Zustand und auch der Entwicklungstrend von Feuchtgebieten sehr schlecht. Daher ist es absolut dringend, über ein angepasstes Nutzungskonzept die noch existierenden Biotope zu pflegen. Hierzu gibt es Handlungsempfehlungen. Dort, wo eine angepasste, extensive Nutzung möglich ist, kommen landwirtschaftliche Förderprogramme zum Einsatz. Für besonders sensible, schützenswerte Gebiete, die oftmals im Besitz der öffentlichen Hand oder von Naturschutzorganisationen sind, müssen über Unterhaltsarbeiten die Feuchtgebiete erhalten werden. Ein fachliches Monitoring begleitet die Pflegearbeiten und gewährleistet eine positive Entwicklung der Feuchtgebiete.
Foto Röhricht (natur&ëmwelt)
Foto Sumpfdotterblume (natur&ëmwelt)
Foto Teichrohrsänger (Roland Felten)
weitere Informationen rund um das Einzugsgebiet der Syr sowie zur Flusspartnerschaft Syr finden Sie unter: www.partenariatsyr.lu